Bus-Chaos im Rontal

So hat gestern die Luzerner Zeitung getitelt. Dabei wurde auch ich aus meinem Votum im Kantonsrat zitiert, sagen wir mal relativ kreativ…
Aktuell gibt sich die SP als Retterin der Situation, das ist ok, schliesslich ist ja Wahlkampf.
Fakt ist aber, dass die am Dienstag präsentierte Lösung bereits am Donnerstag am runden Tisch in Zusammenarbeit von Kanton, VVL, VBL und Gemeinde Ebikon erarbeitet wurde.
Die Ausgangslage ist etwas kompliziert, da hier viele verschiedene Problemstellungen auf Emotionen und persönliche Gewohnheiten stossen. Ich erlaube mir deshalb mein Votum 1:1 abzudrucken, damit etwas Klarheit entsteht:

Herr Präsident, meine Damen und Herren

Als Gemeindepräsident von Ebikon bin ich an diesem Thema nahe dran, erlauben sie mir eine kurze Auslegeordnung.

Über allem steht die hervorragende Idee aus dem „AggloMobil due“ die Überlandbusse nicht mehr alle ins Stadtzentrum zu führen, sondern an drei Bushubs im Norden, Süden und Osten Luzerns die Anbindung an die viel schneller S-Bahn zu ermöglichen. Diese Strategie wurde durch den ÖV-Bericht im Kantonsrat mehrfach durch alle Parteien bestätigt.

Dies bedeutet natürlich eine Änderung der Gewohnheiten vieler Fahrgäste und stösst logischerweise zuerst einmal auf Widerstand. Die Meisten von uns haben die Vorstösse und Diskussionen bei der Eröffnung des Bushubs Emmen vor zwei Jahren noch in bester Erinnerung.

Die Antwort der Regierung zeigt sehr gut auf, wie aufgrund von Einsprachen in Ebikon zuerst ein Provisorium und dann ein Superprovisorium erarbeitet werden musste.

Die superprovisorische Lösung wurde unter grösstem Zeitdruck nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, mit folgenden Zuständigkeiten:

  • Der Kanton für alle Bauten auf dem Boden und darunter sowie die Signalisation und Kommunikation
  • Die Gemeinde für die Infrastruktur über dem Boden
  • Der Verkehrsverbund für die Fahrpläne und die Bestellung des richtigen Rollmaterials
  • Die VBL für die Bereitstellung des Rollmaterials und der nötigen Technik.

Von Anfang an haben sich mit der superprovisorischen Lösung verschiedene Probleme eröffnet. Die Medien haben darüber ausführlich berichtet. Lassen sie mich dazu nur ergänzen, dass aufgrund der Einsprachen rechtlich nicht einmal wettergeschützte Unterstände aufgestellt werden dürfen.

Nun aber zu den drei wesentlichen Hauptproblemen:

  1. Die Umsteigebeziehungen vom 1er zum 22er und umgekehrt sind absolut ungenügend.
  2. Ab der Stadtgrenze stadteinwärts sind die 1er Busse regelmässig sehr voll bis überfüllt.
  3. Obwohl der Viertelstundentakt der S-Bahn ab Ebikon Richtung Zug möglich wäre, wie die Totalschliessung des Bahnhofes Luzern vor zwei Jahren gezeigt hat, setzt sich niemand mit Nachdruck für diese wichtige Entlastung ein.

Zu 1.:
Kurzfristig hat der VVL eine Lösung gefunden, um dieses Problem zu entschärfen. Keinesfalls dürfen aber die Kurse langfristig wieder zum Bahnhof geführt werden. Das würde das ganze Agglomobil due „ad absurdum“ führen und neue  Begehrlichkeiten bei den anderen Bushubs schaffen.

Zu 2.:
Die überfüllten 1er sind erst ab der Stadtgrenze ein Problem. In Ebikon sind viele Kurse nur mässig besetzt. Hier zwängt sich die Lösung mit zusätzlichen Trolleys auf, welche in der Schlaufe Maihof wenden.

Zu 3.:
Kanton und Verkehrsverbund müssen sich mit Nachdruck bei Bund und SBB für mindesten den Schnellzughalt am Bushub Ebikon einsetzen. Nur so kann der Bushub die volle Wirkung auch zu den Viertelstunden entwickeln.

Die CVP unterstützt die teilweise Erheblicherklärung, zum einen weil mit den Sofortmassnahmen des VVL das Problem bereits auf der Linie 1/22 entschärft wird, zum andern weil das Problem auf der Linie 23 sehr begrenzt besteht.

Grundsätzlich muss zumindest der provisorische Bushub zuerst in Betrieb genommen werden, um die Auswirkungen im Detail beurteilen zu können.

Auf keinen Fall dürfen systemfalsche Begehrlichkeiten geschaffen werden.

Selbstverständlich hat auch SRF Zentralschweiz berichtet.

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