Vollkasko-Mentalität

Leserbrief zum Artikel: «Hausärzte wehren sich gegen Kurspflicht», Neue Luzerner Zeitung, Ausgabe vom 3. November 2014

Hausärzte sollen in Zukunft einen Kurs besuchen müssen, um die Fahrfähigkeit von Senioren beurteilen zu können. Dieser Vorschlag des Bundesamtes für Strassen (Astra) ist ein typisches Beispiel für den aktuellen Trend, alles reglementieren zu müssen. Aus Gründen der Sicherheit werden immer mehr Facetten der Gesellschaft einem Paragrafen unterstellt. Diese Vollkasko-Mentalität untergräbt laufend den gesunden Menschenverstand und die Eigenverantwortung. Zudem führen die Reglementierungen zu immer mehr Diplom- und Zertifikatszwängen, welche uns Bürgerinnen und Bürger mit höheren Kosten belasten. Ein gutes Beispiel ist die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb), die allein in Ebikon eine halbe Million Franken mehr kostet als die bestens funktionierende Zusammenarbeit Gemeinderat/Amtsvormundschaft zuvor.

Auf privater Basis müssen plötzlich Einfahrten zu Tiefgaragen mit Maschendrahtzaun gesichert werden, Balkongeländer, welche jahrzehntelang keinen Gefahrenherd dargestellt haben, müssen ausgewechselt werden, da die jüngste Generation der Kinder jetzt herunterfallen könnte. Zu allen diesen Themen wünsche ich mir vermehrt wieder gesunden Menschenverstand und nicht eine Anhäufung von Regelwerken.

Daniel Gasser, Kantonsrat CVP, Ebikon

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